Reformationsfeier Evang.-ref.
Kirchgemeinde Wil
Sonntag, 5. November 2000, Kreuzkirche Wil SG
Predigt-Vortrag Pfr. Dr. Dölf Weder, Kirchenratspräsident
Lasst mich euch
zuerst danken für die Gelegenheit, heute nach 10 Jahren wieder auf dieser Kanzel stehen zu dürfen, und ein
weiteres Mal zusammen mit euch über Fragen des Lebens, des Glaubens und
über die Bibel nachdenken zu können.
Mein Auftrag ist,
etwas zu sagen zum Thema „Kommunikation“, zum Halbjahresthema eurer
kirchlichen Erwachsenenbildung.
Zugleich ist
heute aber auch Reformationssonntag. Da stellt sich die Frage nach
unserem Reformiert-Sein, nach der Zukunft und nach dem Auftrag unserer
reformierten Kirche heute. Das hat nach meiner Meinung sehr viel mit dem
Thema „Kommunikation“ zu tun.
Zum dritten wären
wir nicht evangelisch-reformiert, würden wir solche Fragen nicht in
Beziehung bringen zur biblischen Botschaft, zu Jesus Christus, also zur
Grundlage unseres Christ-Seins.
Der Gang nach Emmaus – Jesus Christus auf dem Weg
mit und neben seinen Freunden
Lasst mich zuerst
anknüpfen an der Geschichte vom Gang nach Emmaus, Lukas 24, 13-35. Wir
haben sie in der heutigen Textlesung gehört. Es ist eine
Ostergeschichte, eine Auferstehungsgeschichte. Für mich die schönste
und die feinfühligste Ostergeschichte.
Da wandern am
Ostersonntag zwei der Freunde Jesu von Jerusalem nach Emmaus. Sie sind
traurig und zutiefst deprimiert nach all den schrecklichen Ereignissen
um die Kreuzigung Jesu; und zusätzlich verwirrt durch die Meldung, sein
Grab sei leer, er selber verschwunden.
Es ist gut, in
solchen schwierigen Stunden zu zweit auf dem Weg zu sein; darüber zu
sprechen, was einen bewegt; gemeinsam zu schweigen, wenn nichts zu sagen
ist; gemeinsam zu weinen, wenn wir trauern.
Ein Dritter, der
da hinzutritt, kann leicht stören, vor allem, wenn er das Schwierige,
das einen getroffen hat, nicht selbst erlebte, aber dennoch glaubt, das
Rezept und alle Antworten zu wissen. Solche gutmeinenden dritten
Menschen gibt es viele. Manchmal gehören wir auch dazu. Vielleicht in
bester Absicht, vielleicht gar im Namen des christlichen Glaubens.
Der Dritte, der
auf dem Weg nach Emmaus zu den beiden traurigen Freunden tritt, ist von
ganz anderer Art: behutsam, fragend, zuhörend - aber auch neue
Gesichtspunkte ins Feld führend: Musste denn nicht all das Schreckliche
passieren? War denn nicht eure Erwartung einfach falsch? Die Erwartung
einer politisch-nationalen Befreiung Israels von der Herrschaft der Römer.
Schaut mal, was da steht, in der Bibel. Das tönt anders, das spricht
vom Mit-Leiden Gottes mit den Menschen.
Etwas später
sagen Kleopas und sein Freund über dieses Gespräch auf dem gemeinsamen
Weg: „Uns brannte das Herz“: Wir fühlten uns zutiefst berührt und
angesprochen; unser Glaube, unser Verstehen hat sich gewandelt. Sie
bitten den unbekannten Dritten: „Herr, bleibe bei uns, denn es will
Abend werden, und der Tag hat sich geneiget“.
Das ist
Menschensorge, das ist Seelsorge, das ist Kommunikation, wie Jesus sie
betreibt. Wäre das schön, wir könnten für andere Menschen auch
solche Dritte sein! Wir müssten dazu gar nicht Kommunikationstheorie büffeln.
Aber wir müssten die richtige Haltung haben: Als Mensch mit und neben
Menschen echt auf dem Weg sein.
Solche tiefen
Gespräche auf gemeinsamem Weg enden in der Gemeinschaft, beim
gemeinsamen Essen und Brotbrechen. Ich kann mir dieses Bild vom
Abendessen in der Stube von Emmaus gut vorstellen, vor allem die gefühlsmässig
warme, gute Atmosphäre zwischen Menschen, die einander verstehen.
In solchen
Momenten fällt es uns manchmal wie Schuppen von den Augen, und uns geht
plötzlich etwas auf, was wir vorher nie wahrgenommen haben. So auch
unseren beiden Jüngern: Bei Brotbrechen und Dankgebet erkennen sie plötzlich
den Auferstandenen. Die Tragödie von Karfreitag und die verwirrenden
Nachrichten vom leeren Grab machen plötzlich Sinn. Vorher gewusste
Tatsachen erscheinen plötzlich in neuem Licht: Jesus lebt! Der Herr ist
auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!
Solche
existentiellen Erfahrungen - wie wir sie heute nennen würden - verändern
das Leben, ändern unsere Blickrichtung. Bei unseren Freunden änderte
sich die Blickrichtung sogar ganz wörtlich: Sie machten eine
Kehrtwendung um 180° und eilten noch zu später Stunde zurück nach
Jerusalem: Denkt mal, was wir erlebt haben! Es ist wahr! Der Herr ist
auferstanden! Er ist uns erschienen!
„Kommunikation“?
– Ein ziemlich fades Wort für das, was sich da zwischen Jerusalem und
Emmaus, und dann in der Stube von Emmaus abgespielt hat.
Diese Geschichte
lehrt uns aber das Entscheidende über Kommunikation: Dass es nämlich
nicht auf irgendeine Technik ankommt, sondern auf die Haltung, mit der
wir mit anderen Menschen auf dem Weg sind.
Mir selber hat
diese Geschichte vom Weg nach Emmaus anfangs der Neunzigerjahre das
entscheidende Licht dafür angezündet, was wir als Christen im Bezeugen
unseres Glaubens tun sollen und was nicht. Oder noch besser: was unsere
Haltung sein soll und was eben nicht.
Es waren jene
Zeiten, als viele Leute im Westen nach Osteuropa eilten, um denen
„dort drüben“ zu sagen, was sie alles falsch gemacht hatten und wie
man es in einer „freien“ Gesellschaft richtig macht. Die vom Westen
verstanden sich als die wissenden Lehrer; die im Osten sollten die Rolle
der dankbar lernenden Schüler übernehmen.
Anders Jesus.
Jesus war mit und neben seinen Freunden auf einem Weg unterwegs. Er hat
sie in einer schwierigen Zeit begleitet, mit ihnen, neben ihnen.
Er ist nicht auf
einen grossen Felsblock am Wegrand gestiegen und hat den beiden von dort
oben herunter erklärt, was theologisch oder politisch richtig und
falsch, was zu glauben und für wahr zu halten sei.
Er hat aber auch
nicht bloss auf non-direktiv gemacht oder seine eigenen Überzeugungen
verleugnet. Er hat sich nicht einfach der Stimmung angepasst und
mitgejammert. Er hat den beiden auch nicht nach dem Mund geredet.
Sondern er hat ihnen zu ganz neuem Erkennen verholfen. Er hat sie auf
Dinge hingewiesen, die sie vorher so noch nicht wahrgenommen hatten.
Jesus hat echt
begleitet. Jesus ging mit den beiden Freunden einen gemeinsamen Weg. Er
war – wie schon zu seiner Lebzeit – mit und neben ihnen unterwegs,
unterwegs auf ihrem ganz persönlichen Lebens- und Glaubensweg.
Das Wort
„Begleitung“ wurde darum in den Neunzigerjahren für unsere Arbeit
im CVJM Europa zum Schlüsselwort und zum Programm für die Strategie
unseres Umganges mit den Menschen in Osteuropa: ein partnerschaftliches
miteinander und nebeneinander Wege Gehen, jede Seite das einbringend,
was sie ist und einzubringen hat, sich gegenseitig als vollwertige
Partner anerkennend.
Bei meiner
Verabschiedung als europäischer Cevi Generalsekretär sagte mir mein
amerikanischer Kollege: „Etwas ganz Entscheidendes haben wir von euch
Europäern in diesen Jahren gelernt: Be-glei-tung!“
Wir haben das
nicht selber erfunden, nur im beruflichen Alltag zu leben versucht.
Jesus hat echte Begleitung vorgelebt, sein Leben lang.
Und darum bin ich
überzeugt, dass auch unsere reformierte Kirche heute eine begleitende
Kirche sein muss, eine Kirche, die – wie ich es immer wieder
formuliere – eine „Kirche mit und neben den Menschen von heute“
ist.
Kirche mit und
neben den Menschen von heute ereignet sich nicht nur in
Sonntagsgottesdiensten, sondern auch und gerade auf all den
vielgestaltigen Wegen zwischen Jerusalem und Emmaus, zwischen Emmaus und
Jerusalem, und in den vielen Stuben und Familien von Emmaus: Kirche mit
und neben den Menschen von heute ist Kirche mitten im Alltag der Welt.
Eine tolle Botschaft und eine grosse Sehnsucht
Liebe
Mitchristinnen und Mitchristen
Man hört heute
manchmal das Wort von der „Krise der Kirchen“ Ich halte diese
Formulierung nicht für besonders glücklich. Und auch nicht für
besonders richtig. Wir leben heute in einer Gesellschaft im Umbruch. Und
da ist es nur natürlich, dass sich auch unsere Kirchen im Umbruch
befinden. Das soll man auch offen sagen und zugeben.
Mir ist es aber
wichtig, diese Umbruchsituation in den Kirchen zu verstehen als Teil
eines grossen gesamtgesellschaftlichen Umbruchs. Wir stehen als Kirchen
nicht allein vor gewaltigen Herausforderungen. Mit solchen konfrontiert
sehen sich heute fast alle Sektoren der Gesellschaft: Wirtschaft,
Schule, Staat, bis hin zu Vereinen, Berufsleben, Familie und private
Beziehungen. Unsere Welt, im Grossen wie im Kleinen, hat sich radikal
verändert und ist weiter in schneller und radikaler Veränderung
begriffen.
Als Kirche können
wir natürlich nicht so tun, als hätte sich nichts verändert. Es wäre
auch gefährlich, nun in depressives, sich selbst verteidigendes Jammern
zu verfallen, und den „guten alten Zeiten“ nachzuträumen. Ich
meine, es gehe heute darum, aktiv und beherzt unsere kirchliche Zukunft
zu gestalten, mitten in einer Gesellschaft im Umbruch - eine Kirche mit
und neben den Menschen von heute.
Vor drei Wochen
war ich mit 15 jungen Menschen im Alter von 20 bis 35 Jahren auf unserem
kantonalkirchlichen Schloss Wartensee. Wir hatten eine 2-tägige
Retraite zur Frage, wie die Rolle der Jungen Erwachsenen in unserer St.
Galler Kirche gestärkt werden könnte.
Die Retraite
begann mit einer Situationsanalyse. Und wisst ihr, was diese jungen
Erwachsenen als grösste Stärke und als grösste Chance unserer Kirche
identifizierten?
Sie sagten, wir hätten
eine absolut tolle Botschaft: die Botschaft von der Liebe Gottes und von
der Möglichkeit der Liebe der Menschen untereinander.
Und es gebe eine
grosse Sehnsucht unter den Menschen von heute nach eben solcher Liebe
und nach erfülltem Leben.
Ein Student der
Uni St. Gallen hat das dann salopp gleich noch im Managerslang ausgedrückt:
Wir haben ein tolles Produkt und es gibt ein grosses Kundenbedürfnis
nach eben so einem Produkt.
Dann aber
sprachen diese jungen Menschen, über die grössten Schwächen unserer
Kirche. Sie nannten vor allem unsere kirchlichen Formen und die Art, wie
wir mit den Menschen kommunizieren.
Viele dieser
Formen seien nicht mehr angemessen, um die heutigen Menschen den guten
Inhalt erleben zu lassen. Und unsere Art des Kommunizierens nehme die
Menschen und die Situationen, in denen sie heute leben, nicht genügend
ernst.
Die grösste
Bedrohung für unsere Kirche sei deshalb nicht, dass die Steuern zurückgehen
könnten, sondern, dass unsere Kirche für die Menschen schlicht
irrelevant, bedeutungslos werden könnte.
Das sind klare
Worte engagierter junger Christen. Alles erwachsene Menschen, demnächst
junge Eltern, und alle kirchlich aktiv. Sie haben an dieser Retraite
verschiedene Projektgruppen gegründet, um ihren Beitrag zu leisten an
eine Kirche mit und neben den Menschen von heute.
Man mag mit
dieser Analyse einverstanden sein oder nicht, jedenfalls sollte sie uns
nachdenklich machen. Was hat sich denn in unserer Gesellschaft
eigentlich so grundsätzlich verändert? Ich könnte jetzt vielfältige
soziologische und andere Beobachtungen zitieren. Ich möchte mich heute
auf einen Aspekt konzentrieren.
Menschen möchten verstanden und als wahlfreie
Menschen ernst genommen werden
Wir Menschen
heute möchten verstanden werden. Wir wünschen uns, dass sich andere
Menschen neben uns setzen, sich wirklich auf unsere persönliche
Situation, auf unser Denken und auf unsere Bedürfnisse einlassen. Wir möchten,
dass sie sich Mühe geben, die Welt mit unserer Brille zu sehen. Sie müssen
dabei gar nicht gleicher Meinung sein, aber wir wollen uns akzeptiert
und ernst genommen fühlen. Wir möchten unsere eigenen Wege gehen und
Menschen erleben, die mit uns gehen.
Wir Menschen
heute sind darum allergisch auf alle Situationen, wo andere aus der
Distanz versuchen, uns zu sagen, was richtig und was falsch ist. Wir
wollen keine kirchliche Dogmatik vorgeschrieben erhalten, sondern uns
selber unser Urteil bilden. Wir wollen nicht Objekt, nicht Gegenstand
irgendwelchen gut gemeinten kirchlichen Handelns sein, sondern mitreden,
als gleichwertige Partnerinnen und Partner mit anderen Menschen
unterwegs sein.
Wir wollen nicht
nur zu kirchlichen Standardprogrammen eingeladen werden, sondern
erleben, dass Kirche mit uns persönlich zu tun hat, mit unseren
Lebenssituationen, mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen, mit unseren
Freuden und Sorgen - so wie wir eben individuell sind, so wie wir
glauben und denken.
Wir Menschen
heute verstehen uns als wahlfreie Menschen. Und wir wollen diese
Wahlfreiheit von anderen respektiert sehen, auch und gerade in Fragen
des Lebens und Glaubens.
Wo wir Menschen
uns so ernst genommen, verstanden und angenommen fühlen, da öffnen wir
uns, und da verändern wir uns auch. Weil wir ja alle diese Sehnsucht
nach Liebe und erfülltem Leben in uns tragen.
Christsein im Gespräch mit den Mitmenschen
Bezogen auf unser
Thema, auf Kommunikation, folgt daraus, dass Kommunikation heute nur
dialogische, nur zweiseitige Kommunikation sein kann, zu deutsch: Gespräch.
Kirchliche Kommunikation demnach: Christsein im Gespräch mit den
Mitmenschen.
Da hat zwar
durchaus auch eine Predigt oder eine Rede ihren Platz; aber sie ist Teil
eines übergeordneten Gespräches.
Wenn wir heute
als Menschen und als Kirche miteinander unterwegs sind, bedeutet das
gerade nicht, dass wir nicht mehr von Christus reden, oder unseren
Glauben und unsere Überzeugungen nicht mehr bezeugen dürften. Im
Gegenteil, unsere Überzeugungen sind gefordert. Aber sie sind
einzubringen in einen echten Dialog, in ein echtes Gespräch. Und
Voraussetzung eines solchen echten Gespräches ist, dass wir einander
ernst nehmen und als gleichwertige Partner anerkennen. - Ohne dabei
unsere persönlichen Überzeugungen aufzugeben.
Ich meine, dass
hier gerade die grosse Chance unserer reformierten Kirche liegt, die uns
übrigens auch von manch anderen Kirchen und Gemeinschaften
unterscheidet.
Unsere
Reformatoren und ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger haben immer wieder
die Mündigkeit jedes Christen und jeder Christin betont. Wir alle
sollen unseren Glauben anhand der Bibel direkt und selber verantworten -
vor Gott und vor den Mitmenschen. Wir müssen kein religiöses Soll erfüllen.
Reformiert-Sein bedeutet deshalb selber denken, und für dieses Denken
auch selber die Verantwortung übernehmen.
Die Kirche ist
nach unserem reformierten Verständnis nicht die grosse Mutter und keine
dogmatische oder religiöse Bevormunderin, sondern die Gemeinschaft der
Glaubenden, die als selbstverantwortliche Menschen miteinander und
nebeneinander auf dem Weg des Glaubens unterwegs sind. Dieser Weg hat
eine klare Zielrichtung: das Reich Gottes.
Eine Gemeinschaft vielfältiger Weggemeinschaften –
Kirche mit Beinen
Für die Form
unserer Kirche heute, für ihre Programme und für die Art, wie wir als
Kirchenglieder miteinander kommunizieren, bedeutet das, dass wir heute
ganz neu grosse Menschennähe leben müssen.
Wir müssen hin
zu den Menschen, in ihre Familien, in ihre beruflichen Situationen, hin
zu ihren alltäglichen Freuden und Leiden, zu ihren Interessen und
Steckenpferden - Kirche mit Beinen. Markus Bernet, unser
Kirchenschreiber, hat diese Kirche mit Beinen an einer unserer Retraiten
auch gleich gezeichnet: Ein Kirchengebäude mit Turm und Menschen - und
vier grosse Beine darunter.
Wie Jesus, müssen
wir einander dort, in der alltäglichen Welt, fragen, was uns beschäftigt,
was uns Sorgen macht, wie es unserem Glauben geht, und wie unser Leben
noch reicher und tiefer werden könnte.
Unsere
kirchlichen Gruppen und Anlässe werden sich dann automatisch verändern.
Sie werden sich viel stärker aus Begegnungen von Menschen mit Menschen
heraus entwickeln und sich an den beteiligten Menschen orientieren.
Diese
Beteiligten, samt kirchlichen Profis und Freizeitern, werden einander
mit ihren Gaben und Fähigkeiten gegenseitig ergänzen. Pfarrerinnen und
Pfarrer werden keine einsamen Primadonnas mehr sein müssen.
Die reformierte
Kirche der Zukunft wird wesentlich eine Gemeinschaft von vielfältigen
Weggemeinschaften sein. Da wird es langfristige und kurzfristige
Weggemeinschaften geben. Da wird es – völlig gleichberechtigt –
auch bloss punktuelle Weggemeinschaften geben, zum Beispiel für eine
Hochzeit, für eine Beerdigung, für einen Krankenbesuch, oder für
einen anderen Lebensübergang.
Wenn wir uns
gegenseitig auf solchen Wegen wirklich ernst nehmen, uns einander und
Gott gegenüber öffnen, wird immer wieder - oft ganz leise - ein
behutsamer, fragender, zuhörender Dritter zu uns hinzutreten. Wir
werden es daran merken, dass uns warm wird und uns das Herz brennt. Und
in der Gemeinschaft des Brotbrechens und des Dankens werden uns die
Augen aufgehen für die Gegenwart des auferstandenen Christus.
Kirchliche
Kommunikation heisst Christsein im Gespräch mit den Mitmenschen - ganz
nahe bei uns allen.
Reformierte
Kirche der Zukunft ist Kirche mit und neben den Menschen - ganz nahe bei
uns allen.
„Bleibe bei uns
Herr!“
Amen.